„Zusammen für Ochsenfurt“ war das Motto des Herbstforums zu dem der Stadtmarketingverein alle Mitglieder und die Gewerbetreibenden in Ochsenfurt eingeladen hatte. Die vorgetragenen Themen waren vielseitig. So ging es um „Vitale Innenstadt“, „TaxFree für Gewerbetreibende“ und Möglichkeiten der Online-Buchung im Fränkischen Weinland. Aber das wichtigste war der Gedankenaustausch. Komfortzone, Wachstumsbereich, in dem neue Kunden gewonnen werden und Panikzone, wo die Kunden wegbrechen. Dies erläuterte Thomas Herrmann, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins. Zeitgeist und Trend sind für eine Geschäftsentwicklung wichtig, aber die Aktionen müssen auch gut überlegt sein. Alle Ochsenfurter bewegt das Thema, wie die Stadt lebendig bleiben kann.
Joachim Beck, der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins zählte die wichtigsten Kriterien für eine vitale Stadt auf. So nehmen Besucher eine Innenstadt anders wahr als Einheimische. Hier punktet Ochsenfurt eindeutig durch seinen schönen historischen Stadtkern mit Ambiente und Flair. Natürlich gehört auch ein attraktiver Einzelhandel zu einer attraktiven Stadt. Nach Städtestudien spielen drei Kriterien eine große Rolle. Zum einen die Erreichbarkeit mit dem Pkw, was in Ochsenfurt gegeben ist. Die Gestaltung von Plätzen, Wegen und Grünflächen sind wichtig und vor allem die Sauberkeit einer Stadt. Joachim Beck stellte aber auch klar, dass Ochsenfurt eine Größe hat, die keine Fußgängerzone verträgt. Für die Geschäfte ist das Internet eine große Konkurrenz, daher sollten sich die Händler zusammenschließen und eine digitale Plattform schaffen, auf der Einzelhandel vertreten ist. Diesen Punkt griff der Referent Volker Wedde vom Bayerischen Handelsverband auf. Auch er meinte, dass die digitale Sichtbarkeit heute ein „Muss“ ist. Und er gab auch gleich zwei Beispielsstädte, die dies über eine Plattform bei ebay geschafft haben. Er erklärte auch das „TaxFree Shopping“: Dies bedeutet, dass Touristen aus Drittländern die Mehrwertsteuer ersetzt wird, was einen direkten Preisnachlass bedeutet. Dies ist speziell für die Schiffstouristen interessant. Eine digitale Präsenz der Geschäfte ist jetzt auch auf der Homepage der Stadt Ochsenfurt möglich, informierte Anne Derday von der städtischen Touristeninformation. An diesem Abend informierte sie jedoch speziell über die Möglichkeit Zimmer und Ferienwohnung online anzubieten. 52 Prozent der Reisen werden heute online gebucht, stellte sie klar. Das Fränkische Weinland hat dazu ein umfangreiches Channel Management erstellt. In diesem können sich die Ochsenfurter Vermieter ohne große Kosten präsentieren. Das Hotel Kauzen und auch ein privater Vermieter nehmen schon teil und haben mit den Vermietungen Erfolge erzielt. Der Einzelhandel in Ochsenfurt ist eigentlich gut aufgestellt. Davon hatte sich Katja Meißner vom Handelsverband Bayern überzeugen können. Und sie steht auch für weitere Beratungen der Geschäftsbesitzer bereit. „Was kann eine Stadt leisten?“, fragte Bürgermeister Peter Juks. Er meinte, dass die Stadt Ochsenfurt in den vergangenen Jahren viel geleistet hat und jetzt auch noch viel auf den Weg bringt, so beispielsweise die Gestaltung der Stadtgräben oder die Umgestaltung der Mainländebahn zu einer Promenade. Die Stadt ist dabei,, die Rahmenbedingungen für einen gesteigerten Tourismus zu schaffen. Dieser würde sich sicher auch in einer Steigerung der Umsätze der Geschäfte niederschlagen. Er betonte, dass die Stadt großen Wert auf die vier Märkte legt, da durch diese viele Menschen nach Ochsenfurt gelockt werden. Aber auch hier gebe es Überlegungen, wie sie attraktiver gestaltet werden könnten. Die Frage nach der Musiknacht wurde gestellt. Der Termin steht bereits fest. Es ist der 3. August 2018 (immer der 1. Freitag im August). Doch Peter Juks stellte klar, dass die Musiknacht nur stattfindet, wenn die Finanzierung gesichert ist. Aufgegriffen wurde die Idee, den Stammtisch der Interessengemeinschaft Lebendige Altstadt (IGLA), der zurzeit noch von Andrea Trumpfheller gepflegt wird, vom Stadtmarketingverein weiterzuführen. Dort werden im kleinen Kreis Ideen gesammelt, die dann eventuell umgesetzt werden können. Andrea Trumpfheller bemängelte, dass sie die Ideensammlung immer wieder an die Stadt weitergegeben hat, jedoch nie eine Rückmeldung erhielt. Einen flammenden Appell richtete Albert Broghammer an die zahlreichen Anwesenden. Sie sollten alle gemeinsam an einem Strang ziehen und vor allem den Stadtmarketingverein unterstützen. Ochsenfurt soll lebendiger werden. Aber sowohl die Stadt als auch der Stadtmarketingverein setzten sehr große Hoffnungen in den Tourismus. Dieser Meinung ist auch Hartmut Holl vom gleichnamigen Ingenieurbüro. Er war zwar bei der Veranstaltung nicht anwesend, ist jedoch mit der Betreuung des Gemeindeentwicklungskonzeptes betraut.
Bildunterschrift: Das Aufgebot des Stadtmarketings mit seinen Referenten war beim Herbstforum groß. (Von links: Tobias Meyer (Stadtmarketing), Elke Krapp (Stadtmarketing), Bürgermeister Peter Juks, Anne Derday (Touristinformation Ochsenfurt), Volker Wedde (Bayerischer Handelsverband), Thomas Herrmann (Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins), Christoph Braterschofsky, Katja Meißener (Handelsverband Bayern), Stefan Müller (Stadtmarketing) und Joachim Beck (Vorsitzender des Stadtmarketingvereins).